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Guggemol: Ghanaische Krippe

An Weihnachten bin ich ein Fan von Traditionen. Der Gottesdienst an Heiligabend ist selbstverständlich. Dass ich in meinen Gottesdiensten an Heiligabend die Klassiker an Weihnachtsliedern gesungen habe auch. Dass wir nach dem Gottesdienst zunächst mit der Familie anstoßen und dann bescheren, bevor wir essen – auch das eine festgelegte Abfolge. Doch dieses Jahr gibt es eine Neuerung.

Zum ersten Mal steht eine andere Krippe unter unserem Baum. Die alte war wunderschön. Selbstgebaut. Eine große Wurzel bildete den Stall. Maria, Josef, Hirten, Könige – ganz klassische Krippenfiguren mit europäischen Gesichtszügen und Hautfarbe. So, wie ich es seit meiner Kindheit kenne. Doch dieses Jahr muss die Krippe weichen.

Bild: Christoph Krauth, privat

Von meiner Reise nach Ghana habe ich nämlich eine neue Krippe mitgebracht. Die Figuren haben ghanaische Gesichtszüge. Das Jesuskind liegt in einer traditionellen ghanaischen Hütte. Die Figuren sind von Hand aus dem Holz herausgearbeitet. Als ich die Krippe zum ersten Mal auf dem Markt in Accra gesehen habe, habe ich mich sofort verliebt. Sie hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen. Und so steht jetzt zum ersten Mal diese ghanaische Krippe unter dem pfälzischen Weihnachtsbaum.

Bild: Christoph Krauth, privat

Für mich ist das mehr als bloße Folklore. Die Krippe ist für mich ein Zeichen für die Verbundenheit, die wir als Christ*innen miteinander haben. Das Kind in der Krippe bringt Menschen zusammen aus den unterschiedlichsten Kulturen. Gemeinsam stehen wir vor diesem Wunder und staunen. Dass die Figuren ghanaische Gesichtszüge tragen ist für mich ein Zeichen für das Selbstbewusstsein der ghanaischen Christ*innen. Mission ist keine Einbahnstraße. Mission bedeutet voneinander lernen. Mission bedeutet weltweite Geschwisterschaft und Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit. Und wenn ich an Weihachten auf diese Krippe schaue, dann denke ich ganz fest an die Geschwister in der Welt, die jetzt auch die Geburt Jesu feiern.

Euer Christoph Krauth