Papua liegt auf Neuguinea, der zweitgrößten Insel der Welt. Der Westen der Insel gehört zu Indonesien, dort liegt unsere Partnerkirche. Der unabhängige Staat Papua-Neuguinea befindet sich im Osten.
Die rund drei Millionen Einwohner Papuas leben in wenigen Städten und kleinen abgeschlossenen Dörfern. Einige wenige Volksgruppen leben noch als Teilnomaden im Hochland. Insgesamt sprechen die Einwohner Papuas ca. 270 verschiedene Sprachen. Etwa 40 % der Menschen kommen von anderen Inseln Indonesiens.
Ebenso vielfältig ist der beinahe noch intakte tropische Regenwald. Tiefe Sumpfgebiete, hohe Gebirge, Gletscher und ein nahezu unberührtes, wunderbares Korallenriff gehören zu Papua. Ebenso wie die weltgrößten Mangrovensümpfe. Hier wurden große Mengen Erdgas entdeckt. Zudem ist die Insel reich an Kupfer, beherbergt eine große Goldmine – und doch ist die große Mehrheit ihrer Einwohner arm. Papua ist die abgelegenste Region Indonesiens und eine der ärmsten. Hinzu kommen immer wieder Menschenrechtsverletzungen vor.
Gemeinden und Glauben
Gossner Missionare sind 1850 in West-Papua aufgetreten, bereits fünf Jahre später ist eine eigene Kirche entstanden: Die Evangelische Kirche im Land Papua. 1956 wurde sie selbstständig, die „Gereja Kristen Injili di Tanah Papua (GKI-TP)“. Sie ist Partnerkirche der Evangelischen Kirche der Pfalz.
Rund 600.000 Mitglieder zählt die Kirche Papuas, Tendenz steigend. In derzeit über 1.000 Gemeinden arbeiten mehr als 500 PfarrerInnen, wovon die Hälfte Frauen sind. Die Gottesdienste sind inzwischen von der vielfältigen Papua-Kultur geprägt.
Die ersten westlichen Missionare haben den Papua ihre Kulte strikt verboten. Erst in der Zeit um 1970 ging die Kirche (beeinflusst von der „kontextuellen Theologie“) bewusster mit der fremden Kultur um. Inzwischen gehören auch Elemente der Papua-Tradition zur Verkündigung.
Die Bibel ist in zahlreiche lokale Sprachen übersetzt. Das Abendmahl wird mancherorts statt mit Brot und Wein mit traditionellen Lebensmitteln gefeiert: Mit Keladi-Rübe und Kokosmilch.
Das Engagement für Menschenrechte und Umweltschutz gehört auch zum kirchlichen Leben. Ein Menschenrechts-Büro dient der Aufklärung und ist Anlaufstelle für Betroffene. Für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung arbeitet man in Papua ökumenisch – mit vielen Partnern vor Ort und mit Partnerkirchen im Ausland.
Partnerschaften
Bereits 1989 wurden erste Kontakte zwischen der Pfälzischen Landeskirche und der Kirche in Papua geknüpft. Auf Gemeindebasis stehen der „Kirchenbezirk Waropen“ mit dem Kirchenbezirk Rockenhausen und der Kirchengemeinde Erfenbach in Kontakt.
Im „Arbeitskreis Papua“ des MÖD werden Partnerschaften und Aktionen vor Ort angeregt sowie Projekte in Papua begleitet.
Koordiniert wird die Arbeit mit Mission 21 – Evangelisches Missionswerk Basel und dem West-Papua-Netzwerk.
Gemeinsam unterstützen wir in Papua besonders die Arbeit des Menschenrechts-Büros.
Auf der Herbstsynode am 19.11.2021 befassten sich die Synodalen mit der dramatischen Lage der Bevölkerung in Papua/Indonesien und forderte zum Handeln gegen Menschenrechtsverstöße auf.