Rap ist längst Teil der Mainstream-Kultur geworden. Apache 207, ein Pfälzer Bub mit türkischen Wurzeln, platzierte innerhalb weniger Jahre elf Nummer 1-Hits in den Single-Charts, zuletzt „Komet“ – gemeinsam gesungen mit Altrocker Udo Lindenberg.
Christlicher Rap hingegen ist immer noch kaum angekommen in der kirchlichen Musik-Kultur, schon gar nicht in der landeskirchlichen Musik-Kultur. Das ist so schade.
Auf TikTok gefeiert wird seit Sommer 2023 der Rapper Ocean. Seine erste Zusammenarbeit mit dem Kollegen Michael Davis brachte eine Vertonung und Interpretation des Psalms 91 („Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt“) hervor. Auf YouTube kam der Song innerhalb weniger Wochen auf über 100.000 Aufrufe.
Christlicher Rap hat es nicht leicht in der volkskirchlichen Bubble, ist kaum nachsingbar und weit entfernt von „neuem Geistlichem Lied“, Gospel und Worship.
Die christliche Musikwelt besteht heute mehr denn je aus Parallelwelten. Deshalb meine dicke Empfehlung an Newsletter-Leser, die christlichen Rap noch nicht oder kaum kennen:
Verlasst für ein paar Minuten Eure Hörgewohnheiten, seht Euch „Psalm 91“ von Ocean und Michael Davis auf einer Plattform an – und unbedingt auch bei TikTok, wie dort das Lied interpretiert und weiterverarbeitet wird.
Freut Euch daran, dass christliche Kultur lebendiger, kreativer, irritierender und diverser ist, als wir das gemeinhin wahrnehmen.
Euer Gunter Schmitt