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Guggemol: Eine seltsame Buchempfehlung

Es gibt Bücher, die einen die Welt um sich herum vergessen lassen. Es gibt Bücher, die einen in ein anderes Zeitalter versetzen. Es gibt Bücher, die man nicht aus der Hand legen kann, und andere, die man einfach immer wieder lesen kann. Und dann gibt es Bücher, über die man sich den Kopf zerbricht, die einen verwirren und die einen vieles infrage stellen lassen.

Recitatif von Toni Morrison ist so ein Buch.

Ich hatte vor kurzem die Gelegenheit, dieses Buch mit einer Gruppe von Freunden zu lesen. Wir trafen uns regelmäßig und sprachen über verschiedene Themen, die die Autorin in ihrem Buch behandelt. Es war eine Zeit des Austauschs, des Wachstums und neuer Einsichten.

Bild: Eine seltsame Buchempfehlung_Paulina Kiefhaber, privat

In dem Buch Recitatif nimmt die Autorin den Leser mit auf eine Reise. Das Buch dreht sich um zwei junge Mädchen in den USA, deren Wege sich im Laufe ihres Lebens mehrmals kreuzen. Als Leser erlebt man, wie sie aufwachsen und sich von Mädchen im Grundschulalter zu erwachsenen Frauen mit eigenen Familien entwickeln. Das Besondere an der ganzen Geschichte ist, dass ein Mädchen weiß und das andere schwarz ist – allerdings weiß man als Leser nicht, welches Mädchen welche Hautfarbe besitzt. Es ist ein Geheimnis, das die ganze Geschichte hindurch ein Mysterium bleibt.

Dieses Buch hat mich persönlich mit meinen eigenen Vorurteilen, Assoziationen, Annahmen und Ideen gegenüber Menschengruppen konfrontiert und hinterfragt. Erstaunen, Verwirrung bis hin zum Lernen von Neuem – all das hat Recitatif in mir bewirkt. Es ist ein Buch, das vordergründig von Rasse handelt und doch in der Tiefe so viel mehr thematisiert. Ich kann die Lektüre nur wärmstens empfehlen.

Eure Paulina Kiefhaber