Wir waren mit unserer Gemeinde im Norden Israels unterwegs.
Wir waren dort als die Juden Simchat Thora gefeiert haben, auf deutsch: Die Freude an der Thora, also das Fest der Freude über das Wort Gottes.
Während einer Wanderung kamen wir in einen kleinen Ort im Norden Israels, auf unserem Weg lag eine kleine Synagoge.
Wir hörten schon von weitem Tanz und fröhlichen Gesang.
Die Bibel erzählt davon im Buch Nehemia wie ein solches Fest abläuft. Dort wird die Gemeinde angewiesen zu tanzen, zu essen, zu trinken, fröhlich zu sein.
Und diese Gemeinde war fröhlich.
Die Tür der Synagoge stand weit auf. Wir wurden eingeladen auch einzutreten. Aber wir trauten uns nicht. Wir waren irgendwie beschämt. Wir sahen, wie alle rhythmisch in die Luft sprangen und juchzten. Wir hatten das Gefühl, da passiert etwas ganz Intimes, Lustvolles.
Wir hatten eine natürliche Scham empfunden, die man auch empfindet, wenn man sieht wie ein Liebespaar intim wird.
Die ganze Gemeinde war Gottes Geliebte.
So ekstatisch werden wir Mitteleuropäer*innen vielleicht nie. Aber ein bisschen etwas Abgucken können wir schon bei Ihnen. Ich möchte Gott Gott sein lassen, nicht nur im Verstand, sondern auch in meinem Gefühl. Ich möchte der Lust Gottes Raum geben in meinem Leben.

Gott hat Lust an mir, sagt der alttestamentliche König David mehrfach. So wurde David zum Sänger und Tänzer.
Ich will vor dem Herrn tanzen, der mich erwählt hat (2. Samuel 6,21).
Noch auf dem Sterbebett sagt David, wenn er auf sein Leben zurückblickt: Gott hatte Lust an mir (2. Samuel 22,20; Psalm 18,20).
Wenn Gott nicht Lust gehabt hätte an Dir, wärst Du nicht auf der Welt und könntest nicht diesen Blog auf der Homepage des MÖD lesen.
Ich wünsche Dir lustvolles Schmökern auf unserer Seite!
Dein Gunter Schmitt
