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Guggemol: Mental Load

Schon mal was von Mental Load gehört?

Essen planen, einkaufen, kochen, Kinder betreuen, Wäsche waschen, Arzttermine vereinbaren, putzen, Kleidung für die Kinder kaufen, Geburtstagsgeschenke kaufen…

Das sind nur ein paar Beispiele für Alltagsaufgaben, die weitgehend unsichtbar sind und meist als „nicht der Rede wert“ erachtet werden. Noch immer sind es zu fast 100 Prozent Frauen, die häufig zusätzlich zu einer Erwerbstätigkeit, eine dauerhafte mentale Liste mit Dingen führen, an die noch zu denken ist und die gemacht werden müssen. Diese Belastung, die durch das Organisieren von Alltagsaufgaben entsteht, nennt sich Mental Load (geistige/psychische Last). Sie kann zu gesundheitlichen Problemen wie Vergesslichkeit, Schlafproblemen, Migräne bis hin zu Depressionen und Burn-out führen.

Nadja Donauer auf Pixabay

Aber warum liegt diese Last fast ausschließlich auf den Schultern von Frauen? Seit Generationen wachsen wir Menschen mit mehr oder weniger traditionellen Rollenbildern auf: die Frau ist zuhause und kümmert sich um Haushalt und Kinder- übernimmt die Care-Arbeit, der Mann geht einer Lohnarbeit nach. Obwohl sich diese Muster allmählich auflösen und ein Bewusstsein für Gleichberechtigung in Familien entsteht, wird es noch lange dauern und viele Veränderungen in Politik, Gesellschaft und im Hinblick auf das eigene Rollenverständnis benötigen, um das Problem des Mental Load zu lösen.

Wer sich für dieses Thema interessiert, dem empfehle ich folgende Bücher:

  • „Ein anderer Blick- Feministischer Comic gegen die Zumutungen des Alltags“ von Emma (das ist der Name der Autorin und hat nichts mit der Zeitschrift von Alice Schwarzer zu tun). Erschienen im Unrast Verlag.  Das darin enthaltene Comic „Du hättest doch bloß fragen müssen!“ gibt es hier .
  • „Raus auf der Mental Load Falle“ von Patricia Cammarata. Erschienen bei Julius Beltz.

Eure Sophie Steffen