Die meisten von uns haben ja den Eindruck, sich klimagerechter, gesünder und regionaler zu ernähren.
Aber diese unsere schöne Meinung von uns selbst hält einem Realitätscheck selten stand. Meint eine Studie, die jetzt in der Wochenzeitung „Die Zeit“ veröffentlicht wurde. 2020 bezeichneten sich demnach 55 Prozent der Deutschen als „Flexitarier“, also als Menschen, die nur noch gelegentlich Fleisch essen. Kann aber nicht sein, denn wenn dem so wäre, müsste der Fleischverkauf wesentlich geringer sein.
Wir lügen uns über unsere Ernährung in die Tasche. Oder, milder ausgedrückt: Wir verwechseln gerne unsere Vorsätze mit unseren Taten.
Bei mir zumindest ist es so.
Ich erzähle gerne, dass ich nur sonntags Fleisch esse, dann aber auf alle Fälle von glücklichen Tieren. Das ist auch mein Selbstbild und mein Vorsatz. Ehrlicherweise aber kommt die Woche über so manches an Wurst und Fleisch zusammen, so quasi nebenbei und zwischendurch und unbeabsichtigt.
Der alte Paulus hatte eben doch recht:
Ich tue nicht, was ich will, sondern, was ich nicht will, das tue ich. (Römer 7,15b) Das gilt für die großen Themen, aber eben auch für Alltägliches.
Mag Paulus auch recht haben, ich will so schnell nicht aufgeben.
Heute habe ich einen Teil meiner guten Vorsätze schon mal in die Tat umgesetzt:
Heute habe ich mir für Sonntag eine schöne Pfälzer Wildschweinkeule gekauft. Die darf bis nach dem Gottesdienst stundenlang bei geringer Hitze im Ofen in Rotwein und tollen Kräutern schmoren. Dieser Teil des Vorsatzes funktioniert schon mal.
Und für das, was noch fehlt, habe ich Hoffnung.
Und hier eins meiner Lieblingsrezepte für die vegane Küche wochentags:
- Saisonales Gemüse mit Kokosöl bissfest dünsten
- Frische Pilze anbraten und zum Gemüse geben
- Erdnüsse in der Pfanne rösten und zum Schluss unter Gemüse und Pilze heben
- Auf dem Teller alles mit Petersilie und Chiliflocken (ganz wichtig!) bestreuen.
Bei der Pfälzer Variante werden die Erdnüsse durch Mandeln ersetzt.
Euer Gunter Schmitt