Eine meiner spirituellen Lehrerinnen ist Madeleine Delbrêl. Oft wird sie als „Mystikerin der Straße“ bezeichnet. Ihre Bilder und Vergleiche bereichern meine Glaubenswelt.
Sie vergleicht das Christsein mit Radfahren:
„Glauben geht nur in Bewegung. Christlicher Glaube ist Fahrradspiritualität.“
Und sie betet zu Gott:
„Du hast dir für uns ein seltsames Gleichgewicht ausgedacht, ein Gleichgewicht, in das man nicht hineinkommt und das man nicht halten kann, es sei denn in der Bewegung, im schwungvollen Voran.“
Mir fällt immer wieder auf, wie statisch wir in der Kirche über Glaube sprechen. Als wäre der Glaube ein Stand-Punkt und Gott ein Glaubens-Gegenstand, der sich nicht ändert.
Aber so wird der Glaube nicht lebendig.
Martin Luther meinte: „Der Glaube ist kein Sein, sondern ein Werden, nicht eine Ruhe, sondern eine Übung.“
In den kommenden Urlaubswochen will ich oft auf dem Rad unterwegs sein – und mit Madeleine Delbrêls Worten im Hinterkopf.
Euer Gunter Schmitt