Schon als Kind hat mich das Geläut der Glocken fasziniert. Ich bin in Speyer groß geworden. Dort ist es bis heute Tradition, dass am Samstagabend alle Glocken der Stadt den Sonntag einläuten. Glockenklänge aus allen Himmelsrichtungen. Ein Gefühl von Geborgenheit lösen sie in mir aus. Und sie richten meine Seele nach oben aus – himmelwärts.
Auch ganz tief in meiner Erinnerung: Glockenklänge aus dem Tal, die der Wind auf den Gipfel der Südtiroler Berge hochträgt. In die Stille der Bergwelt hinein – die Glocken, die quasi aus einer anderen Welt zu mir dringen und mir bewusst machen, dass ich in Gott geborgen bin.
Ja, Glocken sind für mich so etwas wie „Himmelklänge“. Unter der Zeit erinnern sie mich an meinen Gott. Am Sonntagmorgen rufen sie mich zum Gottesdienst oder lassen mich zumindest innehalten und meine Gedanken ausrichten zu Gott.
Ich bin froh, dass es sie gibt in unseren Dörfern und Städten, die Glocken. Und ich hoffe, dass es auch in Zukunft noch Kirchtürme gibt, in denen sie fröhlich schwingen können …
Euer Thomas Borchers