Je grüner, desto kreativer
Genau so habe ich mir als Kind immer den Zaubertrank vorgestellt, den Miraculix für das Gallische Dorf braut. Mein Zaubertrank kommt nicht von Miraculix, sondern aus dem Mixer. Und die “geheimen” Zutaten (die meisten davon aus dem Garten) sind: Sellerieblätter, Mangold, Löwenzahn, Brennnesseln, Ewiger Kohl, Fenchelgrün, Toronjil Morado, Apfel, Ananas, Zitrone, Ingwer, Chlorella-Algen. Morgens gut gekühlt getrunken, macht er wacher als Kaffee. Wahrscheinlich ist er sogar gesund, wer weiß! Und ich jedenfalls finde ihn lecker. Außerdem ist er ein richtiger Blickfang, wenn er auf meinem Tisch steht. Schön grün – wie aus dem Bilderbuch. Je grüner, desto kräftiger…
Übrigens: Sogar Hildegard von Bingen hat von der “Grünkraft” geredet – und sie meint damit die Kraft in uns, die uns hilft, uns selbst zu heilen und gesund zu bleiben. Klingt zauberhaft! Aber für Hildegard hat es nichts mit Zauberei zu tun, für sie ist die “Grünkraft” eine schöpferische Kraft, die in allem zu finden ist, was Gott geschaffen hat. Darum soll der Mensch sich oft im Grünen aufhalten, um seine “Grünkraft” aufzufrischen.
Sogar Studien belegen mittlerweile: Die Farbe Grün fördert die Kreativität. Menschen, die sich von der Farbe Grün inspirieren lassen, haben (laut Studie) originellere Einfälle als andere. Das verstehe ich! Natürlich verbinde ich mich mit der Kraft meines Schöpfers, wenn ich mich von seiner Schöpfung inspirieren lasse – mit den Augen oder mit dem Gaumen – und das macht kreativ, schöpferisch. Eine Nebenwirkung vielleicht? Oder ist das vielleicht sogar die Geheimzutat von Miraculix’ Zaubertrank: sich von der Schöpfung inspirieren lassen und was Gutes daraus brauen? Da könnte was dran sein, oder?
Euer Stefan Mendling