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Guggemol: Kurzlebige Kunstwerke

aus Sand und Fanatsie – mein Mitbringsel aus dem Urlaub

Er ist weich, bequem, formbar. Sand ist einfach wunderbar – vor allem für Kinder: Sie können fast alles bauen, was sie sich in ihrer Fantasie ausmalen. Das Statik-Grundwissen vom Bauklötzebauen reicht meistens aus. Sie lernen dabei auch sehr schnell das richtige Sand-Wasser-Mischungsverhältnis kennen, damit es hält.

Der Sand-Kreislauf

In meinem Urlaub habe ich immer wieder beobachten können, wie Kinder aus Sand die tollsten Kunstwerke bauen – und am nächsten Tag wieder gemeinschaftlich zerstören, um neue Kunstwerke zu schaffen. Oder die Flut hat über Nacht ihr Werk mitgenommen. Das macht den Kindern nichts aus, es gehört für sie sogar dazu: das Zerstören. Erschaffen, genießen, loslassen, Neues erschaffen usw. Das ist der Sand-Kreislauf aus Kinderperspektive.

Kurzlebiges Kunstwerk am Strand. Fotos: Mendling

Im ersten Moment finde ich es irgendwie schade, dass sie ihre Kunstwerke vom Vortag kaputt machen. Dabei ist es doch logisch! Die Kinder sagen damit: “Das haben wir nur für uns erschaffen, weil wir es wollten – nur uns sollte es gefallen.” Darum können sie es natürlich auch wieder zerstören. Es ist ihr Werk und keine Auftragsarbeit, keine Hausaufgabe, kein Leistungsnachweis – sie haben es nur für sich geschaffen, weil sie alleine es wollten. Und das Zerstören fällt ihnen vielleicht um so leichter, weil das Bauen für sie keine Arbeit war, sondern pures Vergnügen. Und dann gehen sie am nächsten Tag wieder ans Werk, der Kreislauf beginnt wieder von vorne.

Vertrauen auf die Kraft der Fantasie

Und ich freue mich, dass ich im Urlaub etwas von den Kindern lernen kann: Sie halten nicht an allem fest, was sie schaffen. Sie vertrauen der Kraft ihrer Fantasie, die gemeinsam mit ihren Händen, Sand und etwas Wasser im richtigen Mischungsverhältnis wahre Kunstwerke schafft – Tag für Tag. Vielleicht kann ich diese Beobachtung aus meinem Urlaub hinüberretten in meinen Schaffens-Alltag – und auch hier das richtige Mischungsverhältnis finden aus allem. Den Sand von meinem Urlaub habe ich auf jeden Fall noch einige Zeit lang in meinen Kleidern, Schuhen, Taschen – als besondere Urlaubserinnerung.

Euer Stefan Mendling