
Katholiken und Protestanten sind Leidensgenossen. Die Krise der Kirche betrifft sie gleichermaßen, beide Kirchen leiden unter der Last ihrer Gebäude.
Katholiken und Protestanten sind Weggefährten, manchmal Verbündete – und immer öfter auch Komplizen bei der Umsetzung guten Ideen.
Dafür gibt es viele gute Beispiele:
- Seit 2003 benutzte eine protestantische Gemeinde in Ludwigshafen ein katholisches Sakralgebäude für seine Gottesdienste. Leider musste die katholische Seite jetzt das Gebäude abreißen. Aber bis dahin teilte man sich die Kosten der Nutzung, worüber beide Seiten glücklich waren.
- Als MÖD arbeiten wir seit vielen Jahren gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen des Bistums Speyer in der Begleitung der Glaubenskursarbeit. Viele Kurse vor Ort sind eh schon lange ökumenisch. In Grünstadt zum Beispiel mit großem Erfolg. Bis zu 80 Menschen besuchen dort einen Kurs.
- Und die Hauskreise in der Pfalz, die wir als MÖD begleiten, sind meist ein buntes Konfessionenkaleidoskop. In einem Hauskreis in Neustadt sind sogar bei sieben Teilnehmenden sieben verschiedene Kirchen vertreten.
Meine Hoffnung wäre, dass Katholiken und Protestanten immer häufiger auch Gottesdienste gemeinsam feiern, vor allem dort, wo jede Konfession allein einen Gottesdienst nicht mehr stemmen kann und der Gottesdienst immer häufiger ausfällt. Wäre ein gemeinsamer ökumenischer Gottesdienst eine Möglichkeit, den Gottesdienst vor Ort nicht nur zu „retten“, sondern schön und bunt und ökumenisch interaktiv zu gestalten?
Meint
Gunter Schmitt