Aktuelles,Blog Guggemol: Mails für Aschenputtel

Guggemol: Mails für Aschenputtel

Das meiste ist Spam. Foto: Mendling

46 892. In Worten: Sechsundvierzigtausendachthundertzweiundneunzig ungelesene Mails habe ich aktuell in meinem Posteingang. Täglich kommen etwa 140 bis 150 neue Mails dazu. Das meiste davon ist Spam. Natürlich lese ich alle wichtigen Mails. Selten übersehe ich mal etwas. Aber ich mache mir schon lange nicht mehr die Mühe, jede Spam-Mail zu löschen. Würde ich das mit meinem Posteingang machen und rechne nur für jede Mail drei Sekunden ein, bräuchte ich etwa 40 Stunden. Das haben die Spam-Mails nicht verdient, oder? Die guten lesen, die schlechten löschen… So eine sinnlose Aufgabe! Den Kampf gegen die Spam-Flut habe ich aufgegeben!

Märchenhaft: Spam als Strafarbeit

Das gab’s doch schon einmal… Genau, bei Aschenputtel! Wenn ich mich richtig entsinne, sortiert das arme Mädchen Linsen aus der Asche. Eine Strafarbeit, die sie von ihrer bösen Stiefmutter aufgebrummt bekommen hat. Armes Aschenputtel! Immerhin kommen Turteltäubchen herbeigeflogen. Die helfen ihr. “Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen.” Heute würde die Stiefmutter wohl zu ihr sagen: “Sortiere meine Mails!” Wüssten die Tauben denn auch, was Spam ist?

132-mal Spam: Ein Loblied auf Dosenfleisch
Spiced Ham = Spam: Dosenfleisch ab 1936. Foto: pixabay

Wisst ihr woher das Wort “Spam” kommt? Eigentlich gibt es “Spam” seit 1936 und setzt sich zusammen aus den Worten “Spiced Ham” und ist Fleisch in der Dose. Da im zweiten Weltkrieg Lebensmittel rationiert waren, war “Spam” eines der wenigen Nahrungsmittel, die in England quasi überall gut verfügbar waren. Die Tatsache, dass es überall “Spam” gab, hat Monty Python zu einem Sketch inspiriert: Ein Ehepaar kommt in ein Lokal, in dem bei jedem Gericht “Spam” dabei ist. Das Wort “Spam” wird in diesem Sketch 132-mal genannt. (Fun-Fact: Ziemlich genau so viele Spam-Mails bekomme ich jeden Tag.) Als die Ehefrau sagt, “I don’t like spam!”, stimmen die anderen Gäste ein Loblied auf Spam an: “Spam, Spam, Spam, lovely Spam, wonderful Spam…” Also: Monty Python nimmt’s mit Humor. Vielleicht wollen die Briten damit sagen: Wenn es schon überall Spam gibt, dann musst du einfach anfangen, ihn zu lieben! Hm, dazu braucht man viel britischen Humor! Aber so lange mir keine Tauben dabei helfen, versuch ich’s mal so: “Spam, Spam, Spam, wonderful Spam…” Oder? Was macht ihr mit eurem Spam?

Euer Stefan Mendling

Das Sketch von Monty Python, durch den der Spam zu seinem Namen kam: