Wenn ich in einer Stadt einen Termin habe, bin ich gerne schon vorher da und nutze die Zeit, um in der Fußgängerzone Musik zu machen. Ich packe meine Gitarre aus dem Koffer und beginne zu spielen und dazu zu singen.
In beidem bin ich nicht wirklich gut. Wahrscheinlich hat mir deshalb auch noch niemand Geld hingeworfen. Aber ich glaube, der Grund für die Zurückhaltung der Menschen an dieser Stelle ist noch ein anderer. Sie spüren, weshalb jemand singt. Ich singe, um die Aufmerksamkeit Gottes für hier und jetzt zu erbitten. Und wenn Gott da ist, kann einiges passieren. Was immer er möchte. Ich kann es gelassen erwarten. Manchmal bleiben Leute stehen und verwickeln mich in ein Gespräch. Die Einstiegsfrage ist oft die, warum ich so seltsames Zeug singe und zu welcher Sekte ich gehöre. Daran kann ich wunderbar anknüpfen. Wenn die Leute mich für etwas verrückt halten, ist das eine gute Basis für ein Gespräch. Ich liebe es.
Euer Gunter Schmitt